
Parodontitis-Ratgeber
- Vorbeugen und Erkennen einer Parodontitis
- Prophylaxe
- Rauchen und Parodontitis
- Parodontitis-Risiko
Sie befinden sich hier:
Was ist Parodontitis und wie erkenne ich sie?
Parodontitis ist eine Erkrankung des Zahnhalteapparates, zu welchem der Knochen, das Zahnfleisch und die Bänder, die den Zahn umgeben gehören. Ausgelöst wird die Parodontitis durch eine Dysbiose der Bakterien, die wir ganz natürlich im Mund haben. Dies führt zu einer Entzündungsreaktion und einem stetigen Abbau des Zahnhalteapparates. Parodontitis gilt als eine der neuen Volkskrankheiten neben Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, etwa 12% der deutschen Bevölkerung sind davon betroffen.
Sie zählt zu den stillen Erkrankungen, was bedeutet, dass sie erst spät sichtbar wird. Umso wichtiger ist es dem vorzubeugen und regelmäßige Zahnarztbesuche wahrzunehmen.
Seltene Formen, welche meist vor dem 30.Lebensjahr auftreten, können in kurzer Zeit zu Zahnverlust führen.
Eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) steht immer zu Beginn der Parodontitis. Diese ist durch häufiges Bluten oder geschwollenes Zahnfleisch gut zu erkennen. Aus der Gingivitis kann sich eine Parodontitis entwickeln, vor allem wenn das Immunsystem geschwächt ist. Die Weiterentwicklung zu einer Parodontitis ist schwer zu erkennen. Es treten lediglich Phasen auf in denen das Zahnfleisch stärker blutet, es kann zu Zahnlockerungen, Veränderungen in der Zahnstellung, schlechtem Geschmack oder Mundgeruch kommen.
Erst wenn die Krankheit weiter forschreitet wird sie nach außen sichtbar. Der Zahnarzt kann durch das regelmäßige Messen des Parodontalen Screening Index (PSI) frühzeitig eine Parodontitis erkennen und eine Therapie beginnen, welche die Erkrankung aufhält und die Folgen minimiert.
Erste Anzeichen und Risikofaktoren und einer Parodontitis
Erste Anzeichen:
- häufiges Zahnfleischbluten
- Zahnlockerungen
- dauerhaft schlechter Geschmack
- Zahnwanderungen
Risikofaktoren
- Rauchen
- Allgemeinerkrankungen wie z.B. Diabetes
- Fehlernährung (zuckerreich)
- Übergewicht
- Stress
Parodontitis in jungen Jahren

Parodontitis ist eine Volkskrankheit, die meist Erwachsene ab dem 60. Lebensjahr betrifft. Tritt Parodontitis bereits in jungen Jahren auf ist sie allerdings sehr aggressiv und führt zu einem schnellen Zahnverlust. Um diese Form frühzeitig zu erkennen und therapieren zu können sind regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt nötig.
Vorbeugen ist besser als nachsorgen
Gesundes Zahnfleisch
Für einige Patientengruppen ist es besonders wichtig auf gesundes Zahnfleisch zu achten:
- Schwangere Frauen
- Patienten mit Diabetes
- Patienten nach einer Nierenerkrankung
- Patienten mit Herz-Kreislauf Erkrankungen
- Patienten nach einer Organtransplantation
Wieso ist es wichtig im Mund gesund zu sein?
Das Zahnfleisch ist Teil des Zahnhalteapparates, welcher die Zähne im Mund behält. Über diesen sind die Zähne mit dem ganzen Körper verbunden über Blutgefäße und Nerven. Gelangen nun Bakterien über den Mund in unsere Blutbahn können Sie auf diesem Wege in unseren gesamten Körper transportiert werden. Aus diesem Grund ist es wichtig auch darauf zu achten, dass man den Mundinnenraum gesund hält.
Wie erkenne ich gesundes Zahnfleisch?
Gesundes Zahnfleisch ist nicht geschwollen und blutet nicht. Wenn durch regelmäßiges und richtiges Anwenden einer Zahnbürste, Interdentalbürste und Zahnseide die Bakterien entfernt werden kann sich keine Entzündung entwickeln.
Prophylaxe
Zu Beginn jeder Parodontitistherapie steht ein ausführliches Mundhygienetraining, bei dem sowohl eine Professionelle Zahnreinigung durchgeführt und die richtige Reinigung der Zähne geübt wird. Mithilfe der Dentalhygienikerin lernen die Patienten welche Stellen sie besonders gründlich reinigen müssen und erfahren regelmäßig ihren Übungserfolg.
Parodontitis ist mit einem Zahnfleischrückgang verbunden, weshalb die Zahnzwischenräume größer werden und sich vermehrt Nahrung zwischen lagern kann. Deshalb ist besonders bei Patienten mit einer Parodontitis eine regelmäßige Prophylaxe und Mundhygienetraining wichtig.
Rauchen und Parodontitis
Wieso haben Raucher ein erhöhtes Risiko an Parodontitis zu erkranken?
Tabakkonsum vermindert die Durchblutung
Durch die Inhaltstoffe einer Zigarette werden die Blutgefäße verengt, was zu einer Minderdurchblutung führt. Besonders die kleinsten Kapillaren sind davon betroffen, welche der Ort für das Austreten von Abwehrzellen sind. Dadurch kann eine Entzündung nicht so effektiv bekämpft werden wie bei Nichtrauchern und eine Parodontitis entsteht schneller.
Tabakkonsum lässt die Zähne schneller wackeln
Unsere Zähne sind mit Fasern im Knochen befestigt, die dafür sorgen dass die Zähne den Kaukräften optimal ausgesetzt sind. Diese werden regelmäßig repariert und regeneriert und somit zum Beispiel an eine andere Kausituation angepasst. Der Tabakkonsum verhindert die Neubildung dieser Fasern, was dazu führt dass die Zähne schneller locker werden.
Tabakkonsum verschleiert eine Zahnfleischentzündung
Durch die verminderte Durchblutung erscheint das Zahnfleisch nach wie vor blassrosa, was damit zusammenhängt dass durch den Tabakkonsum die Entzündungsvorgänge nicht regelrecht ablaufen können. Dies führt dazu dass eine Parodontitis erst spät erkannt wird, wenn bereits ein großer Teil des Knochens abgebaut wurde.
Parodontitistherapie bei Rauchern
Die Therapie einer Parodontitis gelingt besser bei Nichtrauchern, da die Durchblutung intakt ist, Fasern regeneriert werden können und die Erkrankung in der Regel leichter erkannt werden kann. Aus diesem Grund ist es wichtig vor Therapiebeginn im besten Fall das Rauchen aufzuhören.